So wie Eric Drexler die Nanotechnologie beschreibt, ist sie bis heute sehr umstritten. Vielleicht ist sie jedoch gerade auch deshalb derart interessant und übt eine ungebrochen große Faszination auf viele Wissenschaftler aus. Die Fürsprecher behaupten, eine entwickelte Nanotechnologie würden den materiellen Wohlstand der gesamten Menschheit sichern können. Es wäre kein Problem mehr, das Weltall zu besiedeln und die Menschheit könnte unendlich fortbestehen. Die Gegner argumentieren jedoch ganz anders. Sie sehen durch den Missbrauch der Ergebnisse aus der Nanoforschung, eine erhöhte Katastrophengefahr. Der weltweite Terrorismus würde zunehmen, dies wiederum hätte totalitäre Staatsformen zur Folge. Bei Missbrauch der Gentechnik wäre das gesamte Bild Menschheit in Gefahr und sie würde schlimmstenfalls untergehen. Solche Horrorvisionen sind oft Bestandteil von Science-Fiction-Romanen oder –Filmen. Die Helden erleiden darin alle nur denkbaren negativen Folgen eines Missbrauchs dieser Technologie. Selbst die Wissenschaftler, die sich der negativen Denkweise nicht unbedingt anschließen, finden die Visionen von Eric Drexler übertrieben. Der eine oder andere wird ihn sogar als Science-Fiction–Autor belächeln.
In der Wirtschaft und Werbeindustrie ist das Kürzel „nano“ derzeit ähnlich populär, wie „mikro“ in den 1970er und -80er Jahren. Auch die 90er Jahre hatten mit „e“ (im Sinne von e-banking, e-commerce, usw.) einen vergleichbaren Favoriten. Selbst die Politik bedient sich des Begriffes „nano“ zur Darstellung oder Durchsetzung politischer Zielstellungen. Durch die inzwischen etwas verschwommene Definition, was denn nun unter „nano“ eigentlich alles zu verstehen ist, dauert das Interesse und die Neugier bezüglich der Nanotechnologie bis zum heutigen Tag ungebrochen an.