Weiter fortschreitende Miniaturisierung in der Optik und Halbleiterelektronik sowie industriell beherrschbare Prozesse bei der Herstellung völlig neuer Werkstoffe, sind derzeit erklärte Ziele der Nanotechnologie. Nanopartikel für die Medizin, mit dem Effekt schneller Diagnostik und effektiver Therapie, sind weitere Aufgabenbereiche, an denen intensiv geforscht und entwickelt wird. Ob Kontrastmittel für die Computertomographie oder neuartige Medikamente, welche Nanopartikel enthalten um in der Krebstherapie erfolgreicher zu werden oder die Herstellung langlebiger, biologisch verträglicher Implantate, die Medizin stellt ein fast unüberschaubares Forschungsgebiet dar. Diese Fachrichtung wird seit einiger Zeit auch als Nanobiotechnologie bezeichnet.
Auch in der Landwirtschaft arbeitet man heute „nano“. Speziell in Deutschland forschen Wissenschaftler aktuell an der Herstellung von Nanofasern als Trägermaterial von Duftstoffen, bzw. Pheromonen, die später im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt werden sollen.
Nanoprodukte sind jedoch auch im Alltag schon fast überall zu finden. Der Lotuseffekt wird bei unzähligen Produkten genutzt. Sowohl in der Automobilindustrie, wo Fahrzeuglackierungen entsprechend ausgestattet sind, als auch in hochwirksamen Sonnencremes ist jede Menge Nanotechnologie enthalten.
Ziel dieser ganzen Entwicklung wird letztendlich die programmierbare Manipulationsfähigkeit der Materie auf digitaler Basis, die molekulare Nanotechnologie, sein. Dann wird es eventuell irgendwann doch möglich, aus einzelnen Atomen oder Molekülen, komplexe Geräte zu fertigen. Man ist heute schon in der Lage, mit Hilfe des Elektronen-, dem Rastertunnel-, oder dem Rasterkraftmikroskop, atomare Bereiche genauestens zu untersuchen und einzelne Nanostrukturen aktiv zu formen.